HAWOLI, geb. 1935 in Bleckede, lebt in Neuenkirchen.
Die Skulpturen von HAWOLI beziehen ihre Dynamik aus der Polarität der Materialien Stein und Stahl. Hier werden zwei Findlinge durch den spiralförmigen Vierkantstahl im Spannungszustand gehalten.
HAWOLI, geb. 1935 in Bleckede, lebt in Neuenkirchen.
Die Skulpturen von HAWOLI beziehen ihre Dynamik aus der Polarität der Materialien Stein und Stahl. Hier werden zwei Findlinge durch den spiralförmigen Vierkantstahl im Spannungszustand gehalten.
HAWOLI, geb. 1935 in Bleckede, lebt in Neuenkirchen
Eine Mauer aus sechs aufrecht stehenden Findlingen schirmt die sich dahinter öffnende Landschaft gegen eine Eisenwalze ab – ein offenes Kräftemessen zwischen Natur und Technik.
Katalog: Nikolaus Gerhart, HAWOLI, Gegen-Steine. Text: M. Fehr, 1982, 112 S. € 6 / Mitgl. € 5
Die „Loop Bench“, die Jeppe Hein 2009 am Rande einer weiten Gras- und Heidefläche inmitten der Lüneburger Heide platziert hat, ist nicht zu übersehen. Die strahlend weiße Skulptur sieht aus, als wäre eine harmlose Parkbank zu einer rasanten Achterbahn mutiert. Sie bildet den Auftakt zu einem „Parcours“ mit denen der dänische Künstler das ehemalige Militärgelände Camp Reinsehlen bei Schneverdingen auf überraschende Weise in Szene setzt.
Entlang eines Rundwegs, der bauliche Relikte der militärischen Nutzung als Flugfeld im 2. Weltkrieg und späteres Panzergelände der britischen Streitkräfte miteinander verbindet, trifft man immer wieder auf diese fremdartigen Objekte. Sie erinnern an Parkbänke, entziehen sich allerdings der gängigen Nutzung. Jede ist auf eine andere Weise verformt und verfremdet: zu hoch, zu tief, scheinbar kaputt oder zu einem Kreis gebogen.
Der Höhepunkt des Kunstparcours kommt dagegen völlig unscheinbar daher. Am Rande des Wasserauffangbeckens der ehemaligen Panzerwaschanlage steht eine schlichte Sitzbank aus Holz. Setzt man sich darauf, steigt in der Mitte des Beckens eine zwanzig Meter hohe Wasserfontäne empor (nur in den Sommermonaten). Der ruppigen Zweckarchitektur wird ein überraschend poetisches Motiv entgegen gesetzt. Doch wie so oft im Werk von Jeppe Hein manifestiert sich das Kunstwerk erst, wenn es wahrgenommen wird. Steht der Betrachter wieder auf, sinkt der Wasserstrahl nach kurzer Zeit in sich zusammen.
Im Sommer 2007 erhielt Jeppe Hein für seinen „Parcours“ den Landschaftskunstpreis NEULAND, den die Stiftung Niedersachsen gemeinsam mit der Stiftung Springhornhof sowie in enger Kooperation mit dem Institut für Landschaftsarchitektur der Leibniz Universität Hannover ausgelobt hat.
Publikation: Neuland – Landschaft zwischen Wirklichkeit und Vorstellung. Hg. von Bettina von Dziembowski, Udo Weilacher und Joachim Werren. Birkhäuser, 2009. € 32,95
Jeppe Hein (*1974 in Kopenhagen) ist ein in Berlin lebender dänischer Bildhauer.
Studium an der Königlich Dänischen Kunstakademie und an der Städel-Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt.
Seine Werke werden international ausgestellt, unter anderem in der Tate Liverpool (A Secret History of Clay), in der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig (Performative Installation) und in New York im Museum P.S.1 (Flying Cube).
Außenstelle des Springhornhofs im Camp Reinsehlen bei Schneverdingen (ca. 16 km nördlich von Neuenkirchen). Info & Anfahrt: Leporello_JeppeHein_Parcours
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Schneverdingen Touristik.
Horst Hellinger, geb. 1946 in Frontheim/Lübbecke, gest. 1999 in Hamburg
Hellinger setzte mit seinem leuchtend roten Pavillon den Ansatz der architektonischen Skulptur fort. Bei ihm hat die Farbe Signalcharakter. Durch die Lackierung ist der Bau aus Stahlplatten weithin sichtbar.
Der viergiebelige Zentralbau bietet dem Eintretenden keinen Schutz. Er umschließt kein Innen, sondern ist eine offene Struktur von gekreuzten Ein-, Aus- und Durchgängen. Die Außenhaut wurde durch mehrere Einschweißungen zusätzlich durchlöchert und aufgebrochen.
Die vier Achsen, die vom Mittelpunkt ausgehen, lenken den Blick des Betrachters auf verschiedene Landschaftsausschnitte und zu den umliegenden Ortschaften Neuenkirchen und Brochdorf.
Katalog: Horst Hellinger. Augenwaider. Text: H. Dickel, H. Hohl, M. Gazzetti, 1988, 64 S. € 10 / Mitgl. € 7,50
Rolf Jörres, geb. 1933 in Essen, lebt in Düsseldorf
Rolf Jörres ließ auf etwa 2500 qm Ödland bei Holtmannshof zwölf Gruppen von je zwei bis drei großen Findlingen positionieren. Die unbearbeiteten Steine wurden nebeneinandergelegt, aneinandergelehnt oder aufeinandergestapelt. Ihre Anordnung erfolgte nach skulpturalen Gesichtspunkten und brachte Form und Materialität der Findlinge zueinander in Korrespondenz.
Die einzelnen Gruppen bilden jeweils in sich geschlossene plastische Einheiten. Als Gesamtensemble ergänzen sie sich zu einem behutsam in die Topografie und Vegetation der Ödlandfläche integrierten Environment. Die Landschaft wurde damit weder verfremdet noch überhöht, sondern neu geordnet. Als Künstler konzentrierte sich Rolf Jörres allein auf das Konzept und das Arrangement.
Die Findlinge entstammen der Natur, verbleiben in ihr und werden dennoch in den Kunstkontext überführt, »wobei es Jörres gelingt, genau diesen Moment des Übergangs zu fixieren, in dem beide Größen noch erkennbar (und damit in ihrem Zusammenhang reflektierbar), aber nicht mehr isolierbar sind.« *
* Jürgen Morschel: Kunst unter neuen Voraussetzungen, in: Das Kunstwerk. Zeitschrift für moderne Kunst, 32. Jg., Heft 5/1979, S. 23
Katalog: Rolf Jörres, Steinfelder. Text: A. Vowinckel, 1979, 92 S. € 6 / Mitgl. € 5
Stefan Kern, geb. 1966 in Hamburg, lebt in Hamburg
Auf subtile Weise stülpt sich bei Stefan Kern Kunst in den Alltag und vice versa. Sein Objekt, das sich über einen Graben am Rande einer Wiese spannt, erinnert an eine Treppe, Brücke oder Leiter und eignet sich als erhöhter Sitzplatz für zwei Personen. In seiner formal-symmetrischen Abstraktion erhält es jedoch autonomen skulpturalen Wert.
Katalog: OUTLOOK. Landschaftsbezogene Kunstprojekte in der Lüneburger Heide. Rupprecht Matthies, Peter Pommerer, Anna Gudjonsdottir, Michael Asher, Job Koelewijn, Stefan Kern, Dragset & Elmgreen. Text: von Raimar Stange, Ralf Christofori, Belinda Grace Gardner, Lorenzo Benedetti, Eva Linhart, Stefanie Sembill, Dirck Möllmann, Bettina v. Dziembowski, revolver- Archiv für aktuelle Kunst, 2005. 66 S. € 20 / Mitgl. 15
Timm Ulrichs, geb. 1940 in Berlin, lebt in Hannover
Von einem festgelegten Standpunkt aus warf „Totalkünstler“ Timm Ulrichs Feldsteine unterschiedlicher Größe in alle Himmelsrichtungen. Wie weit sie flogen, hing von ihrem Gewicht ab. Ausdauer, Kraft und Körpergröße des Künstlers bedingten die Dimensionen und Grenzen der Arbeit.