Lara Almarcegui – Sand

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Für ihre Rauminstallation im Springhornhof lässt Lara Almarcegui (*1972 in Saragossa, lebt in Rotterdam) 120 Kubikmeter Sand im Erdgeschoss des Kunstvereins aufschütten. Mit dieser fast raumhohen Installation stellt sie eine Beziehung zwischen dem historischen Ausstellungsgebäude und dem natürlichen Vorkommen des für dessen Errichtung notwendigen Rohstoffs her, der in großen Mengen unter dem Haus lagert. Zugleich lenkt sie den Blick auf Sand als eines der weltweit wichtigsten Konstruktionsmaterialien und die Verfügbarkeit dieser Ressource.

Lara Almarcegui, die 2013 ihr Geburtsland Spanien bei der Biennale von Venedig vertreten hat und 2015 Residenzkünstlerin des Leuphana Arts Program war, hat einen erweiterten und forschenden Ansatz, der ökonomische Verhältnisse, gesetzliches Regelwerk und geologische Veränderungen einer intensiven Untersuchung unterzieht. In ihrer Ausstellung wird dies anhand von Zeichnungen, Textarbeiten, einem Film sowie der Installation „Sand“ eindrucksvoll spürbar.

So hat die Künstlerin im Vorfeld der Schau umfassende Recherchen zu Sandvorkommen in der Region unternommen. Unter anderem konnte sie mit Wissenschaftlern des Leibniz Instituts für Angewandte Geowissenschaften Hannover Ultraschallmessungen auf dem Gelände des Kunstvereins Springhornhof durchführen, um die Bodenbeschaffenheit und die Stärke der natürlichen Sandschicht zu messen. Die Ergebnisse der Messungen hat sie für die Ausstellung in Zeichnungen umgesetzt. Darüber hinaus wurde beim Landkreis Heidekreis eine Baugenehmigung für eine tiefe Grube eingeholt, womit der Künstlerin der Zugang zur Sandschicht offiziell gesichert ist.

Die Ausstellung ist der Auftakt zum Jubiläumsprogramm des Springhornhof, der in diesem Jahr das fünfzigjährige Bestehen seiner landschaftsbezogenen Kunstprojekte feiert. 1967 wurden erstmals Bildhauer aus Japan, Schweden, Italien und Deutschland in das Heidedorf Neuenkirchen eingeladen, um vor Ort Findlinge zu bearbeiten. Seither beschäftigten sich Künstler/innen wie Gary Rieveschl, Christiane Möbus, Timm Ulrichs, HAWOLI, Micha Ullman und Tue Greenfort in ihren Skulpturen und Installationen immer wieder mit dem in der Region vorgefundenen Erdreich und Gestein.